Montag, 12. Juni 2017

All die verdammt perfekten Tage - Erster Eintrag seit fast einem Jahr Pause...


 
Zum Inhalt (Klappentext):

Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, 
sechs Stockwerke über dem Abgrund, als er plötzlich bemerkt, 
dass er nicht allein ist. 
Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, 
auf die sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke - das Leben eben. 
So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann - ein witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, 
jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, 
beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden...



Über die Autorin:

Jennifer Niven wuchs in Indiana auf, dort , 
wo auch "All die verdammt perfekten Tage" spielt. 
Mit der herzzerreißenden Liebesgeschichte von Violet und Finch hat sie Verlage in aller Welt begeistert - die Rechte wurden bisher in 34 Ländern verkauft. In den USA stieg "All die verdammt perfekten Tage" sofort auf Platz 13 der 
New-York-Times-Bestsellerliste ein, eine Hollywoodverfilmung ist ebenfalls in Planung. Heute lebt die Autorin mit ihrem Verlobten und ihren literarischen Katzen in Los Angeles, wo sie 2000 das Schreiben zu ihrem Hauptberuf macht.

Allgemeine Informationen zum Buch:

"All die verdammt perfekten Tage" ist im Limes Verlag erschienen und umfasst 400 Seiten. Es ist als Taschenbuch zum Preis von 14,99 Euro sowie als Kindle Edition zum Preis von 11,99 Euro erhältlich, außerdem als Hörbuch. Die Story richtet sich an Jugendliche und Erwachsene.
  

Meine Gedanken zum Buch:

Zunächst ein paar Allgemeine Worte an Euch. Ich schaue auf meinen letzten Eintrag - dieser war im August 2016, liegt also inzwischen bereits fast 1 Jahr zurück. Über die Gründe für mein langes "Nicht-Schreiben" möchte ich ehrlich gesagt nicht reden, nur so viel - im letzten Jahr hat in meinem Leben einiges an Veränderung stattgefunden - im Äußeren und im Inneren. Äußerlich insofern, das ich aktuell 30kg an überflüssigem Gewicht losgeworden bin. Aktuelle Fotos werden bald noch folgen, denn das Bild, das ihr z.B. oben rechts seht, welches mich mit der Handpuppe Gerrit zeigt - ist inzwischen sowas von nicht mehr aktuell - und darauf bin ich sehr stolz. Im Inneren hat sich natürlich auch einiges verändert, denn ohne diese Entwicklung wäre es erst gar nicht zu der Abnahme gekommen. Das letzte Jahr war geprägt von sehr vielen Gefühlen, von großer Liebe, von starken Verletzungen, von großen Verlusten, einem ständigen Auf- und Ab, ja man könnte sagen vom "freien Fall". Wirklich aufgekommen bin ich noch nicht aber ich befinde mich auch nicht mehr im "freien Fall" - inzwischen würde ich es eher als einen "freien Flug" bezeichnen. Ich fliege - und nutze immer wieder meine imaginären Flügel um nicht weiter zu fallen, um im Gegenteil - immer wieder aufzusteigen bzw. auch einfach mal die Richtung oder die Laufbahn zu verändern. Wo mich das noch hinführen wird ist unklar, Fakt ist - das ich weiterhin vorhabe zu fliegen und nicht mehr zu fallen.

Gelesen habe ich im letzten Jahr trotz des Fluges immer wieder. Es waren viele wirklich gute und berührende Bücher dabei. Im Normalfall hätte ich sie für Euch rezensiert und hier vorgestellt, da mir aber der Kopf nicht danach stand habe ich sie einfach nur "für mich" gelesen. Immer wieder habe ich überlegt ob ich wieder mit dem Bloggen fortfahren soll - soll ich Euch lieber dieses oder jenes Buch vorstellen.... 

Vor einigen Tagen habe ich nun "All die verdammt perfekten Tage" beendet. Es stand schon eine ganze Weile in meinem Bücherregal und hat darauf gewartet beachtet zu werden. Vor gut einer Woche stand ich vor besagtem Regel und habe überlegt, welches Buch als nächstes gelesen werden möchte. Ein Gefühl hat mich dann zu diesem Buch geführt - und jetzt, nachdem ich es beendet habe weiß ich, dass es kein Zufall war - es wollte von mir gelesen werden. Und es hat mein Leben abermals auf den Kopf gestellt.

Die Autorin Jennifer Niven hat eine Geschichte geschrieben, wie es das Leben tagtäglich schreibt. Eine Geschichte über zwei Jugendliche - Finch und Violet, beide stark geprägt vom Leben. Finch gilt in der Schule und Familie als Freak. Er verhält sich nicht wie der "normale" Jugendliche. Seine Gefühle und sein Leben sind von einem ständigen Auf- und Ab geprägt, je nach Tagesform. Heute fühlt er sich wie ein unverwundbarer Superheld und schon Morgen wie der größte Loser. Heute möchte er die Welt erobern und zieht frohen Mutes, bestgelaunt in den Tag - Morgen bereits befindet er sich in der Parallelwelt dazu und möchte am liebsten das Bett nicht verlassen, ist des Lebens überdrüssig. Finch leidet unter Zwangsstörungen, unter Manie und Depression - bipolar wird dieser Zustand in der Fachsprache genannt und geht weit über die üblichen Stimmungsschwankungen in der Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen bzw. vom Jugendlichen zum Erwachsenen hinaus.

Finchs Gedanken scheinen oft "fremdgesteuert" - und so sehr er sich noch bemüht diese Gedanken zu kontrollieren - es ist nicht möglich, es ist einfach nicht möglich. Denn bei Bipolarität handelt es sich nicht einfach nur um eine Phase, sondern um eine sehr ernstzunehmende Krankheit. Das verhärende an dieser Krankheit ist, dass der Betroffene zwar wahr nimmt das etwas nicht stimmt, das er anders ist als alle Anderen, aber derjenige ist meist nicht in der Lage zu sehen, wie sehr die Krankheit in der Realität das Leben einschränkt und verändert. Wie sehr z.B. die Beziehungen zu anderen Menschen, insbesondere zu geliebten, nahestehenden Menschen unter dem Krankheitsbild leiden. Spricht man denjenigen darauf an, möchte derjenige nichts davon hören, oder aber es wird belächelt und derjenige der ein Problem in dem Verhalten des Bipolaren sieht wird dann als derjenige hingestellt, der ein Problem hat. Oder aber die Thematik wird schöngeredet oder es werden Ausreden gesucht usw. Menschen die unter Bipolarität leiden, sind oftmals Meister darin, ihr Krankheitsbild zu verstecken. Oftmals wird es gar nicht erkannt - oder erst Jahre und Jahrzehnte nach den ersten Krankheitsanzeichen. Ich bin ein klein wenig vom Buch abgewichen, habe noch eigene Erfahrungen mit einfliessen lassen....verzeiht...nein, nicht wirklich, 
meine Gedanken eben ;)

Weiter im Text...

Dann gibt es noch Violet. Sie scheint das Pendant zu Finch, steht mit beiden Beinen im Leben, ist eine beliebte Schülerin. Bis auch ihr Leben aufgrund eines tragischen Ereignisses völlig erschüttert wird. So sind Finchs und auch Violets Gedanken ständig angetrieben vom Thema Tod. Sie begegnen sich auf einem Turm. Violet möchte sich dort das Leben nehmen und Finch erkennt die Situation sogleich, er stand selbst bereits etliche Male auf dem Turm und hegte selbe Gedanken - und er rettet Violet das Leben. Von diesem Tag ab ist nichts mehr wie zuvor. Die Beiden freunden sich an - führen eine Beziehung an der sie beide wachsen. Violet wächst über sich hinaus, erhält Schritt für Schritt Lebensqualität und Lebensfreude zurück, traut sich endlich wieder zu "leben" - mit Finch an ihrer Seite. Auch für Finch ist diese Beziehung durch Wachstum geprägt, leider nicht nur - denn seine Störung holt ihn immer wieder ein. Und plötzlich wird alles schwarz....

Ich habe schon sehr viele Bücher gelesen, die mich wirklich sehr berührt haben, doch keines hat es bisher geschafft meinen Tränenfluss so lange am Laufen zu erhalten. Die letzten 4 Kapitel des Buches habe ich im Prinzip nur einmal geweint - bis zum Ende durch. Und auch danach hat mich die Geschichte um Violet und Finch noch sehr lange beschäftigt und definitiv geprägt.

Jenniver Niven hat sich dem Thema psychische Störungen gewidmet - und dem Thema Tod - auf unterschiedliche Weisen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Definitiv keine der Geschichten, die ein herbeigesehntes Happy End beinhaltet, jedoch eine, die sehr nah geht, die das Herz berührt und bewegt - und die, nachdem man das Buch beendet hat, nicht einfach so in Vergessenheit gerät.

PS: Fragt Ihr Euch, weshalb ich 2 Coverbilder zeige anstatt wie üblich nur eines  - und dazu noch mit so einem anderen Hintergrund als ihr es von mir kennt? Ich möchte nicht zu viel verraten, aber Finch und Violet haben eine Schulaufgabe zu erfüllen. Sie sollen besondere Orte besuchen und über Ihre Besuche an diesen Orten berichten. Ich wollte nicht so wie sonst, das Buch einfach irgendwo hinstellen und fotografieren. Ich fand die Idee schön, das Buch an einem besonders schönen Tag als Begleiter dabei zu haben. Und so hatte ich es dabei, als ich gestern einen Ausflug in den Schwarzwald gemacht habe. Einmal seht ihr das Buch im Vordergrund des Wasserfalles in Allerheiligen und einmal steht es auf der Staumauer an der Schwarzenbacher Talsperre. Beides sehr schöne und auf ihre Weise besondere Orte.

Habt Ihr bereits Erfahrungen mit dem Thema Tod/Suizid gemacht? Gerne dürft Ihr mir etwas darüber schreiben, hier als Kommentar - oder aber auch per Mail an sandra.sassie@gmx.de
Ich freue mich über Eure Kommentare und über mein "Zurück" in die Welt der Bücher.

 



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