Dienstag, 22. März 2016

Linkslesemut


Was steht drin:
 
Mira ist bereits in der dritten Klasse und hat dort inzwischen auch einige Freunde. Das war leider nicht immer so, denn Mira hat so ihre Schwierigkeiten mit den Borten und Wuchstaben. Um genauer zu sein, hat sie eine Linkslesestärke. Und wer eine Linkslesestärke hat, der braucht beim Lesen ganz schön viel Mut - nämlich "Linkslesemut". Aber zurück zu ihren Freunden.... Diese verhalten sich in letzter Zeit äußerst seltsam, malen Herzchen und werden ständig rot. Mira ist ganz schön genervt von der Sache mit dem Versiebtlein, schließlich ist sie mit ganz anderen Dingen beschäftigt und versucht ihre Rechtscheibwäsche endlich in den Griff zu bekommen. Mama und der Psychologe haben sie dazu verdonnert, bei der Schülerzeitung mitzumachen, gähn, schnarch. Doch Mira wäre nicht Mira, wenn sie in dieser blöden Situation nicht eine gute Idee hätte. Sie wird zur Kummerkastentante Dr. Ku und wird auch dort mit dem Versiebtlein konfrontiert.

Über die Autorin:

Anja Janotta, geboren 1970, verbrachte ihre Kindheit in Saudi Arabien und Algerien und wusste bereits früh, dass sie Kinderbuchautorin werden wollte. In München studierte sie zunächst Diplom-Journalistik und arbeitet heute als Online-Redakteurin. Seit ihre beiden Kinder Leser und Zuhörer geworden sind, hat sie das literarische Schreiben wieder aufgenommen. Anja Janotta lebt mit ihrer Familie an einem See in Oberbayern.

Mehr Infos über die Autorin unter www.anja-janotta.de

Über die Illustratorin:

Stefanie Jeschke studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität in Weimar. Seit 2012 arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin in ihrem eigenen "Atelier für Illustratives" in der Kleinstadt Treuenbrietzen. Dort malt, zeichnet, spinnt und erfindet sie beste Freundinnen, klebrige Chili-Lollis, rote Haare, Zahnlücken und was sonst noch so für Kinder- und Jugendbücher gebraucht wird.     

Mehr Infos über die Illustratorin unter www.stefaniejeschke.de

Weitere Informationen zum Buch:

"Linkslesemut" ist erschienen im cbt Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House. Das 240 Seiten umfassende Hardcover ist zum Preis von 12,99 Euro sowie als Kindle-Edition zum Preis von 9,99 Euro erhältlich. Es richtet sich an Kinder im Alter ab 9 Jahren.

Wenn Euch das Thema "Linkslesestärke" interessiert oder vielleicht sogar betrifft, dann empfehle ich einen Besuch auf der Webseite www.linkslesestaerke.de

Dort erhaltet Ihr allerhand Informationen über die Sache mit den Borten und den Wuchstaben. Neben Omas Karr-am-Mehl-Bonbon-Reh-zept (Karamell-Bonbon-Rezept) gibt es dort eine Vort-Merdreh-Vaschine (Wort-Verdreh-Maschine) und linksgelesene Worte. Für Eltern von Kindern mit einer Linkslesestärke gibt es viele nützliche Links - eine wirklich tolle Sache.
 
Meine Gedanken zum Buch:
 
 Würde es die Leserechtschreibschwäche geplagte Mira nicht bereits geben, müsste man sie glatt erfinden. Aufgrund ihrer Linkslesestärke wurde Mira in der Schule gemobbt, diese Zeiten sind jedoch vorbei. Sie ist ein sehr toughes Mädchen, dass inzwischen mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein gesegnet ist. Wie das vor der dritten Klasse war, kann ich nicht sagen, da ich den ersten Band bisher nicht gelesen habe. Das ist aber das schöne an der Geschichte. Der zweite Band lässt sich nämlich auch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen und ich habe mich sehr schnell in Miras Welt zurecht gefunden.

Mit hochgekrempelten Ärmeln trotzt Mira ihrer Rechtschreibschwäche. Eines Tages hat sie einen Termin beim Psychologen. Dieser soll ihr die Rechtschreibschwäche attestieren, damit sie dann in der Schule einen Nachteilsausgleich erhält, so der Gedanke ihrer Mutter. Aber nicht mit Mira. Sie möchte keinen Attest und erst Recht keine Sonderstellung. Um dennoch an der Linkslesestärke arbeiten zu können, wird Mira für die Schülerzeitung eingeteilt. Plan an der Sache ist, dass sie durch das regelmäßige Schreiben diverser Zeitungsartikel ihren Umgang mit Worten und Buchstaben verbessern soll. Zusätzlich hat ihre Mutter pädagogisch wertvolle Ideen. So soll sie z.B. ausgesuchte Lernwörter bis zum geht nicht mehr abschreiben und abschreiben und abschreiben. Da vergeht einem doch die Lust aufs Schreiben.

Nun kommt ihr auch noch die überaus strenge Schuldirektorin in die Quere. Jedes Mal wenn Mira eine wirklich grandiose Idee hat, wird diese von der Rektorin boykottiert. Aber nicht mit Mira. Sie ist eine Kämpferin und weiß sich zu helfen. Dummerweise sind ihre Ideen nicht so ganz legal und führen zu einigem Ärger. Bei all den Hürden, die Mira aufgrund ihrer Linkslesestärke zu überwinden hat, drehen nun auch noch ihre Freunde durch. Eine seltsame Krankheit scheint in Umlauf zu sein. Plötzlich malt ihre beste Freundin Herzchen aufs Fenster, wird ständig rot und spricht nur noch von Jungs. Mira ist völlig genervt von diesem Zustand, wo es doch viel wichtigere Dinge zu klären gibt...

Das Buch ist in 18 Kapitel aufgeteilt. Die Kapitelbezeichnung ist dabei immer als Rebus dargestellt.  

Zur Erläuterung: Ein Rebus ist eine Reihe von Bildern und Zeichen, deren Wortlaut durch Aneinanderfügung und Abstraktion einen oder mehrere neue Begriffe ergeben, die mit den Bildern in keinem sachlichen Zusammenhang stehen. Dabei kann der Austausch, der Wegfall oder die Hinzufügung einzelner Buchstaben verfügt werden (Quelle: Wikipedia).

Anja Janotta hat die Texte mit vielen Wortverdrehern versehen. So beschäftigen sich die Kinder z.B. im Matheunterricht mit der Die-Wiss-John (Division) und der Multi-Blick-Art-John (Multiplikation). Mit diesen Wortverdrehern ist selbst die Autokorrektur meines P-Zehs überfordert ;) Mit viel Humor erzählt Anja Janotta über ein doch ernst zu nehmendes Thema, dass immer mehr Kinder betrifft und die Kinder und deren Eltern vor Herausforderungen stellt. Die Geschichte bewegt trotz ihrer heiteren und humorvollen Darstellung zum Nachdenken. Oft gibt sie dem Leser einen Einblick in die Gefühlswelt eines betroffenen Kindes, lässt durchblicken, wie viel Wut und Hilflosigkeit mitunter an der Tagesordnung sind und das es keiner überstrengen Eltern und Lehrer bedarf die noch mehr Druck ausüben, sondern das es vor allem Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen erfordert, um mit einer Linkslesestärke umgehen zu können.

Ich bin persönlich nicht betroffen, möchte dieses Buch aber gerne betroffenen Eltern und Kindern ans Herz legen. Anja Janotta erhält von mir für dieses wunderbare, humorvolle und lehrreiche Buch 5 von 5 Sternen.

Vielen Dank an den cbt Verlag in der Verlagsgruppe Randomhouse fürs Bereitstellen des Buches!

1 Kommentar:

  1. Hallo Sandra,
    vielen Dank für deinen lieben Besuch bei mir. Ich komme gleich mal auf Gegenbesuch vorbei und lass dir liebe Ostergrüße da :) Ich finde es toll, dass du auch Kinderbücher und CDs hier vorstellst.
    Liebe Grüße Anett.

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