Sonntag, 10. Januar 2016

Rezension zu: "Das 10-Minuten-Projekt"

 
Zum Inhalt:
 
Chiara ist eine fast 36-jährige, verheiratete Schriftstellerin. Als ihr Mann sie verlässt wird ihr plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen. Nichts ist mehr wie es war. Als dann auch noch eine ehemalige Big-Brother Kandidaten ihre Kolumne bei der Zeitung übernimmt, wird ihr auch noch der letzte Anker in ihrem Leben genommen. Sie fällt in ein tiefes Loch, hinterfragt immer wieder, wie es so weit kommen konnte, ohne jedoch eine Antwort auf ihre Frage zu finden.


Letzten Endes sucht sie den Kontakt zu einer Therapeutin. Diese empfiehlt Chiara „Das 10-Minuten-Projekt“. In diesem Projekt geht es darum, täglich 10 Minuten lang etwas neues auszuprobieren. Das Projekt beginnt für Chiara am 3. Dezember und erstreckt sich über einen Monat bis hin ins neue Jahr.

Chiara probiert z.B. Dinge aus, wie sich die Fingernägel in einem knalligen Pink zu lackieren, obwohl Pink alles andere als ihre Farbe ist. An einem anderen Tag versucht sie Geige zu spielen.

Über die Autorin:

Chiara Gamberale wurde 1977 in Rom geboren, wo sie bis heute lebt und als Schriftstellerin sowie Radio- und Fernsehmoderatorin arbeitet. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem renommierten Premio Campiello, und in sechzehn Sprachen übersetzt. "Das Zehn-Minuten-Projekt" stand in Italien mehrere Monate lang auf der Bestsellerliste und verkaufte sich über zweihunderttausend Mal. (Quelle: Berlin Verlag).
 
Zum Cover:

In romantisch-geschwungener Schrift sind der Name der Autorin sowie der Titel des Buches zu sehen. Im Hintergrund befinden sich viele bunte Tupfer. Meiner Interpretation nach handelt es sich dabei um Konfetti. Die Idee finde ich klasse. Das bunte Konfetti steht für die vielen verschiedenen Facetten des Lebens und vermittelt dem Leser „Das Leben ist bunt“.
 
Meine Gedanken zum Buch:

Der Bloomsbury Berlin Verlag hat zu einer Leserunde zum „10-Minuten-Projekt“ eingeladen. Es wurde jedoch keine der üblichen Leserunden veranstaltet, in der man das Buch liest, darüber diskutiert und es anschließend bewertet. In Anlehnung an „Das 10-Minuten-Projekt“ wurde aus der Leserunde eine Challenge gemacht. Bei dieser Challenge sollten die Leser versuchen, Chiaras Aufgaben so gut wie möglich nachzustellen. Aufgaben die dem Leser nicht möglich waren zu erfüllen, aus welchen Gründen auch immer, konnten durch eine Alternativaufgabe ersetzt werden, die dem Ideenreichtum des Lesers überlassen war.

Hätte ich Chiara Gamberoles Buch ohne die Challenge gelesen wäre die Story für mich nicht wirklich interessant gewesen.
Der Schreibstil ist zwar durchaus ansprechend, wirklich fesseln konnte mich das Buch jedoch nicht. Vermutlich lag das an der Einteilung des Buches. Es ist in viele Leseabschnitte aufgeteilt, die jeweils nur wenige Seiten umfassen, teilsweise noch nicht mal eine Seite. Gerät man in den Lesefluss, ist der Leseabschnitt auch schon wieder beendet.

Jemand der denkt, er würde einen guten und fesselnden Frauenroman an die Hand bekommen könnte möglicherweise enttäuscht sein. So ist es mir zumindest ergangen.

Wer aber so an das Buch herangeht, wie es in der Leserunde geschehen ist, wird hingegen oftmals sogar sehr positiv überrascht.
Theoretisch bietet „Das 10-Minuten-Projekt“ die Möglichkeit, das eigene Leben immer wieder aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Unter dieser Herangehensweise ist es sogar möglich, immer wieder die Augen geöffnet zu bekommen und anders an das Leben heranzugehen. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass der normale Leser so an das Buch herangeht.
 
Es bräuchte eine Einleitung, die sich gezielt an den Leser richtet und genaue Instruktionen gibt, wie man an die Geschichte herangehen sollte.

Ich habe das Buch so gelesen, wie es vom Verlag gewünscht war, sprich täglich ein Kapitel und im Anschluß an das Kapitel habe ich so gut es mir möglich war, versucht die jeweilige Tagesaufgabe nachzustellen. Einige Aufgaben habe ich ausgelassen, andere durch Alternativaufgaben ersetzt. Oftmals bin ich ins Grübeln gekommen über mein Leben und meinen Lebensstil, teilweise hatte ich sehr viel Spaß und habe viel gelacht.

Da dem Buch leider keine Leseanleitung vorangeht und die Story ohne die Aufgabenerfüllung meiner Meinung nach nicht dort ankommt, wo sie ankommen soll – erhält Chiara Gamberales „10-Minuten-Projekt“ von mir 3 von 5 Sternen.

„Das 10-Minuten-Projekt“ ist erschienen im Bloomsbury Berlin Verlag. Es umfasst 208 Seiten und ist erhältlich als gebundenes Buch zum Preis von 16,- Euro, als Ebook zum Preis von 11,99 Euro sowie als Audio-CD zum Preis von 16,99 Euro.

Vielen Dank an den Berlin Verlag fürs Bereitstellen des Buches!

2 Kommentare:

  1. Hallöchen,

    das Buch an sich finde ich auch nicht unbedingt toll, aber die Idee mit dem Nachmachen ist super. Das könnte man z.B. auch mit Freunden machen oder unter Bloggern.

    Liebe Grüße
    Riri

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  2. Das Konzept finde ich eigentlich recht spannend und klingt auch sehr interessant. :)
    Hast auf jeden Fall einen tollen Einblick geliefert und ich persönlich hätte es allein anhand des Titels und der Beschreibung schon für keinen normalen Roman gehalten. :)

    Liebe Grüße
    Svenja

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